Die Ausbildung für den Schlüsseldienst findet als Weiterbildung statt. Solche Kurse bietet unter anderem der BSD e.V. als Fachseminar an (Bundesverband Sicherungstechnik Deutschland).
Ziele der Schlüsseldienst Ausbildung
Die Ausbildung befähigt Mitarbeiter von Schlüsseldiensten, mehrere Dienstleistungen für die Schließtechnik zu erbringen. Dazu gehören:
- Montage von Schlössern
- Montage und Einrichtung (Codierung) individueller Schließanlagen
- Einrichtung von Tresoren
- Türöffnungen (Notöffnungen) von Schlössern, Schließanlagen und Tresoren
In der Wahrnehmung der Öffentlichkeit sind Schlüsseldienste vor allem für Notöffnungen da, doch ihr Leistungsspektrum ist wesentlich umfangreicher. Sie beraten auch zu Sicherheitstechnik, vertreiben diese und richten sie ein. Auch im Teilleistungsbereich der Notöffnungen hat sich das Leistungsspektrum in den letzten Jahrzehnten vergrößert. Es kamen die wesentlichen Aufgabenstellungen der Notöffnungen von Kraftfahrzeugen und Tresoren hinzu. Da sich die Schließtechnik ständig verbessert, um uns alle vor Kriminalität zu schützen, müssen sich auch MitarbeiterInnen von Schlüsseldiensten ständig weiterbilden. Dementsprechend bedeutsam ist die Schlüsseldienst Ausbildung, die gelegentlich aufgefrischt werden muss.
Inhalte der Schlüsseldienst Ausbildung
Die MitarbeiterInnen werden im Bereich der Schließ- und Sicherheitstechnik ausgebildet, zur Schließtechnik gehören auch die Notöffnungen. Bei diesen geht es vor allem um schnelle Öffnungen in echten Notfällen sowie um zerstörungsarme bis -freie Öffnungen, die nur mit entsprechendem Know-how und Spezialwerkzeug möglich sein. Die am besten ausgebildeten Fachleute der Branche beherrschen sogar zerstörungsfreie Tresoröffnungen. Ein wesentlicher Aspekt des Know-hows und der Technik betrifft die Vertraulichkeit. Was ein Schlüsseldienst mit seinem Werkzeug und durch die Ausbildung seiner MitarbeiterInnen kann, könnten natürlich auch Kriminelle für den Einbruch nutzen. Daher beschäftigen Fachbetriebe nur äußerst vertrauenswürdige Mitarbeiter und publizieren ihr Fachwissen nur in Grenzen. Die Spezialwerkzeuge werden von den Herstellern nicht an jedermann, sondern nur an Schlüsseldienste und Behörden (Polizei, Geheimdienst u.ä.) verkauft.
Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Schlüsseldienst Ausbildung
Die Ausbildung lohnt sich für Handwerker mit einer Berufsausbildung im Metallbau (früher: Schlosser), doch es gibt auch viele Quereinsteiger. Seminaranbieter verlangen von den Teilnehmern einen einwandfreien Leumund, der für eine Gewerbeanmeldung nach § 38 GewO ohnehin erforderlich ist. Hierfür wird ein Führungszeugnis verlangt, die Behörde holt zudem Auskünfte aus dem Gewerbezentralregister ein. Eine wesentliche Grundvoraussetzung ist handwerkliches Geschick. Des Weiteren ist ein großes Verständnis für digitale Technik erforderlich, weil moderne Schließ- und Alarmanlagen (die Schlüsseldienste auch vertreiben und installieren) vielfach oder ausschließlich auf digitaler Basis funktionieren. Nicht zuletzt müssen die Angehörigen des Berufes mit Kunden angemessen und kooperativ umgehen, diese beraten können und vor Ort schnelle, zielführende und dennoch kundenfreundliche Entscheidungen über die richtige Dienstleistung treffen. Bei Notöffnungen müssen sie hierfür schnell sein. Doch auch bei der Beratung zu einer neuen Schließ- oder Alarmanlage gilt es, dem Kunden die optimalste Variante zu präsentieren. Das kann, muss aber nicht die teuerste Variante sein.
Ausbildungskosten
Die oft ein- bis zweitägigen Seminare finanzieren in der Regel Betriebe für ihre Beschäftigten. Darüber hinaus steht es jedermann frei, sich auf eigene Rechnung zu einem Experten für Schließ- und Sicherheitstechnik ausbilden zu lassen, um in der Branche tätig zu werden – möglicherweise mit einer eigenen Firma. Die Ausbildungskosten für ein eintägiges Seminar schwanken je nach Anbieter zwischen rund 300 und 500 Euro.